Anhand des alten Namens unseres Hauses, "Zur Brauerei", ist anzunehmen, daß die "Lommatzscher Bauernstube" im Mittelalter ein schank- und brauberechtigtes Haus war. Der Besitzer durfte 12 "Biere" (Volumeneinheit für das Bier) brauen. Stadtbrände vernichteten 1632, 1664, 1734 das Gebäude.

1736 erfolgte der Wiederaufbau des Hauses durch den Lohngerber Gottfried Kühne. Die Jahreszahl und die Anfangsbuchstanem befinden sich in er damals angefertigten Rokokokartusche über der Toreinfahrt. Über dem mit M. Gühne 1865 bezeichneten Schild befindet sich eine Krone, die von seitlich getragenen Kinderengeln getragen wird. Aber auf dem Schlußstein finden wir noch die kleinere, ursprüngliche Inschrift F.K. 1736.
Zur Zeit des 7- jährigen Krieges war der Hausbesitzer Johann Gottfired Kühne mehrfach Bürgermeister der Stadt Lommatzsch.

1804 errichtet die Lommatzscher Braugenossenschaft (bestehend aus den 105 Brauerben; d.h. den Besitzern eines brauberechtigten Hauses) hier ihr Brauhaus. Dazu wird ein Malz- und Darrhaus und die Scheune in ein Brauhaus umgebaut.

1885 übernimmt Phillipp Rädchen die Brauerei und unterhält daneben noch die Restauration, einen Eiskeller, Möbeltransport und Spedition. Gebraut wurde bis in die Zeit des 1. Weltkrieges. Danach wurde aus der Brauer ei das Gasthaus "Zur Brauerei". Ab etwa 1958 hieß das Haus "Fortschritt" und ab 1976 bekam es seinen heutigen Namen "Lommatzscher Bauernstube".

>> Werbeplakat Phillip Rädchen


Die Zeiten ändern sich,
        und wir mit ihnen.

Ovid